
Was wir tun:
Unsere Handlungsfelder
In der Gesundheitsregionplus Nürnberger Land haben sich zunächst Arbeitsgruppen zur Bearbeitung der beiden Haupthandlungsfelder "Gesundheitsförderung und Prävention" sowie "Gesundheitsversorgung und Pflege" gebildet. Außerdem greifen wir jeweils das Jahresschwerpunktthema des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege auf, das ein gesundheitlich besonders relevantes Thema in den Fokus rückt.
Im Handlungsfeld Gesundheitsversorgung geht es sowohl um die Gestaltung der regionalen kurativen Versorgung als auch um die Verknüpfung von Gesundheitsförderung und Prävention, Kuration, Rehabilitation und Pflege. Dazu gehört ebenfalls eine gute Palliativ- und Hospizversorgung. Hierbei spielt die kommunale Ebene eine zentrale und wichtige Rolle.
Die Arbeitsgruppe Gesundheitsversorgung besteht aus 25 Mitgliedern.
Innerhalb dieser Arbeitsgruppe haben sich folgende vorrangige Themen zur Bearbeitung ergeben:
- Personalgewinnung im Gesundheitssektor
- Hebammenförderung
Projekte:
Die Gesundheitsförderung und Prävention ist in mehreren Gesetzen und Dokumenten verankert. Bereits die Ottawa-Charta der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 1986 definiert, dass die Gesundheitsförderung "nicht nur bei dem Gesundheitssektor, sondern bei allen Politikbereichen" liegt. Des Weiteren ist die Gesundheitsförderung und Prävention im Präventionsgesetz (2015), das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention, geregelt. Es dient der Verbesserung der Grundlagen für die Zusammenarbeit von Sozialversicherungsträger*innen, Ländern und Kommunen in diesem Bereich. Daneben ist dieses Handlungsfeld ebenfalls auf Landesebene im Gesundheitsdienst- und Verbraucherschutzgesetz für Bayern in Artikel 9 fixiert. Darin heißt es: "sämtliche Behörden für Gesundheit […] sowie das Landesamt unterstützen zusammen mit anderen auf demselben Gebiet tätigen öffentlichen und privaten Stellen die Bevölkerung bei der Erhaltung und Förderung der Gesundheit […]".
Ziel der Gesundheitsförderung ist es, personale, soziale und materielle Ressourcen zu stärken, um die Erhaltung der Gesundheit zu fördern. Außerdem sollen die Menschen befähigt werden, ihre Gesundheitschancen durch selbstbestimmtes Handeln zu steigern (Empowerment). Hierbei spielt vor allem die Partizipation, die Teilhabe der Zielgruppe, an gesundheitsförderlichen Maßnahmen eine entscheidende Rolle.
Im Gegensatz dazu beabsichtigt die Prävention, Krankheiten oder gesundheitliche Schädigungen zu vermeiden, das Risiko der Erkrankungen zu verringern oder ihr Auftreten zu verzögern. Dabei werden folgende Arten der Prävention unterschieden: Primärprävention, Sekundärprävention und Tertiärprävention. Die Primärprävention fokussiert sich auf die Ursachen und Risikofaktoren einer Krankheit, um die Entstehung zu verhindern. Bei der Sekundärprävention geht es um eine Früherkennung von Erkrankungen und den damit verbundenen frühzeitigen Beginn einer Behandlung. Unter der Tertiärprävention versteht man, das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern und Krankheitsfolgen zu mildern.
Darüber hinaus muss zwischen der Verhaltens- und Verhältnisprävention differenziert werden. Die Verhaltensprävention bezieht sich direkt auf das Individuum und dessen Gesundheitsverhalten. Durch Informationsvermittlung, Aufklärungen, Stärkung der Persönlichkeit, Sanktionen sowie diverse Angebote, wie beispielsweise zu Bewegung oder Ernährung, soll zu gesundheitsförderlichen Verhalten animiert werden. Dem gegenüber setzt die Verhältnisprävention an den Lebensbedingungen der Menschen an, zu denen unter anderem Arbeit, Familie/Freund*innen, Freizeit und Umweltbedingungen zählen.
Die Arbeitsgruppe Gesundheitsförderung und Prävention besteht derzeit aus 21 Mitgliedern.
Innerhalb dieser Arbeitsgruppe haben sich folgende vorrangige Themen zur Bearbeitung ergeben:
- psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen
- gesundheitliche Chancengleichheit
Projekte:
Die Versorgungsstrukturen in der häuslichen und stationären Pflege stehen vor großen Herausforderungen. Dies ist dem demografischen Wandel, der damit verbundenen alternden Gesellschaft, die sowohl aus der steigenden Lebenserwartung als auch aus den rückgehenden Geburtenzahlen resultiert, sowie dem Fachkräftemangel geschuldet. Das Handlungsfeld "Pflege" ist breitgefächert. Es reicht von Unterstützungs- und Hilfsangeboten für einen möglichst langen Verbleib in der gewohnten Umgebung und einem selbstbestimmten Leben über ambulante Pflegedienste zu stationären Versorgungsangeboten.
Die Gesundheitsregionplus Nürnberger Land geht in diesem Bereich den Fachkräftemangel an. Hierzu wurde auf Grundlage der generalisierten Pflegeausbildung ein Ausbildungsverbund Pflege im Landkreis Nürnberger Land gegründet. Zudem findet einmal jährlich eine Pflegekonferenz im Landkreis statt. Diese dienen dem Austausch zwischen den verschiedenen Akteur*innen in der Pflege. Hierbei nehmen Fach- und Führungskräfte aus der ambulanten und stationären Altenpflege, aus dem Bereich der medizinischen Pflege und aus den Kommunen teil. Ziel ist es, viele Ideen, Anregungen und mögliche Ansatzpunkte für weitere Projekte und Lösungsstrategien mitzunehmen.
Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege ruft jedes Jahr ein Jahresschwerpunktthema aus, das ein gesundheitlich besonders relevantes Thema aufgreift. Hierbei werden landesweit zahlreiche Aktionen mit verschiedenen Partnern der Gesundheitsförderung und Prävention entwickelt. Ziel ist es, die öffentliche Aufmerksamkeit für wichtige Themen der Gesundheitsförderung und Prävention zu erhöhen.
Jahresschwerpunkt 2019: Sexuell übertragbare Infektionen und HIV