Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit sind in der Gesellschaft weit verbreitet. Dementsprechend können auch Eltern davon betroffen sein. Die Beeinträchtigungen gehen mit erheblichen individuellen und gesellschaftlichen Folgen einher und beeinflussen neben der eigenen körperlichen Gesundheit auch die Beziehungsebenen in der Familie. Um betroffene Eltern bestmöglich zu unterstützen, veranstaltete die „KoKi – Netzwerk Frühe Kindheit“ einen Fachvortrag zum Thema: „Besonderheiten in der Kommunikation und Kooperation mit psychisch erkrankten Eltern von Säuglingen und Kleinkindern – wie kann die Interaktion gelingen?“ Die Veranstaltung richtete sich an Fachkräfte des Netzwerks mit dem Ziel, psychisch belastete Eltern besser zu erreichen, gezielt zu beraten und nachhaltig zu unterstützen. Finanziert wurde der Vortrag aus Mitteln der Bundesstiftung Frühe Hilfen.
Die hohe Relevanz des Themas zeigte sich auch an der großen Teilnehmerzahl. Dabei kamen die Teilnehmenden aus verschiedenen Fachbereichen, wie beispielsweise Krippen und Kitas, Jugendsozialarbeit, Fachdienste des Jugendamtes, Ambulante Familienhilfe, Wochenstation des Krankenhauses, Beratungsstelle Seelische Gesundheit sowie KoKis der angrenzenden Landkreise und viele mehr. Alle diese Stellen haben regelmäßig mit Eltern von Säuglingen und Kleinkindern zu tun. Sie waren dankbar für den Input zum Umgang mit psychisch erkrankten Eltern.
Denn die Beratung und Begleitung von psychisch belasteten oder erkrankten Eltern nimmt eine immer größere Rolle ein. Von rund 150 Familien, die von der KoKi jährlich betreut werden, betrifft ein erheblicher und stetig wachsender Anteil genau diese Zielgruppe – eine Entwicklung, die auch in vielen anderen Fachdiensten spürbar ist.
Die Unterstützung dieser Familien ist oft zeitintensiv und herausfordernd. Doch die investierte Arbeit zahlt sich aus: Eine verbesserte Interaktion zwischen Eltern und Kind kann langfristig positive Veränderungen bewirken und die Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern nachhaltig fördern.
Zwei qualifizierte Referentinnen lieferten umfassende Fachkenntnisse und praktische Erfahrung in der Arbeit mit psychisch erkrankten Eltern, die sie an die Teilnehmenden der Veranstaltung weitergaben. Frau Rapp ist Leiterin der Erziehungsberatungsstelle Lauf sowie Psychologin mit Spezialisierung auf die Arbeit mit Eltern von Säuglingen und Kleinkindern. Jede Menge Praxiserfahrung brachte auch Frau Leidig mit. Sie ist Interaktionstherapeutin und arbeitet in der Mutter-Kind-Tagesklinik.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte auch Landrat Armin Kroder die Teilnehmenden und wünschte einen gewinnbringenden Vormittag mit wertvollen neuen Erkenntnissen. „Kommunikation ist stets eine Herausforderung – besonders jedoch, wenn Eltern mit psychischen Belastungen zu kämpfen haben. Sie alle leisten hier eine äußerst bedeutsame Arbeit. Daher hoffe ich, dass Sie heute viele praxisnahe und hilfreiche Impulse erhalten, die Sie in Ihrem Berufsalltag direkt anwenden können und die Ihnen Ihre wichtige Aufgabe erleichtern.“, so Kroder.
Organisiert wurde die Veranstaltung von der KoKi. Die im Landratsamt Nürnberger Land angesiedelte Beratungsstelle bietet Beratung, Begleitung und Unterstützung für Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren – freiwillig, kostenfrei und auf Wunsch anonym. Auch Fachkräfte können sich an die KoKi wenden und zu Angeboten der Frühen Hilfen beraten lassen.
Weitere Informationen rund um die KoKi gibt es online unter https://www.nuernberger-land.de/koki Eine Kontaktaufnahme ist jederzeit per Mail an koki@nuernberger-land.de möglich.