Rettungswachen und Rettungsdienstfahrzeuge, wie Rettungswagen, Krankenkraftwagen und Notarzteinsatzfahrzeuge, der öffentlich rechtlichen Vorhaltung unterliegen der infektionshygienischen Überwachung durch das Gesundheitsamt. Eine konsequent durchgeführte Basishygiene nach jedem Patiententransport ist als Bestandteil des Qualitätsmanagements eines jeden Rettungsdienststandortes unerlässlich.
Diese Überwachung erfolgt in der Regel im Rahmen einer beratenden Tätigkeit durch das zuständige Gesundheitsamt und durch regelmäßige Begehungen in den Einrichtungen des Landkreises Nürnberger Land.
Durch die Kombination von Beratung und Kontrolle der Rettungsdiensthygiene wird ein Beitrag zur Optimierung der Arbeits- und Funktionsabläufe mit Senkung der Erregerübertragung im Rettungsdienst geleistet.
Bei Rettungsdienstbegehungen wird beratend auf mögliche Infektionsquellen hingewiesen. Auch bei speziell aufgetretenen Problemen kann das Gesundheitsamt beratend tätig werden. Im Fall von Rettungswachenneu- oder -umbauten bemüht sich das Gesundheitsamt in Zusammenarbeit mit Bauherr*innen und Architekt*innen um eine Optimierung der Gestaltung hinsichtlich der Hygiene.
Folgende rettungsdienstliche Einrichtungen unterliegen der hygienischen Überwachung durch das Gesundheitsamt Nürnberger Land:
- BRK Rettungswache Altdorf
- BRK Rettungswache Feucht
- BRK Rettungswache Hersbruck
- BRK Rettungswache Lauf
- BRK Rettungswache Schnaittach
- ASB Rettungswache Lauf
- ASB Rettungswache Velden
Zusätzlich bietet das Gesundheitsamt einmal jährlich eine Weiterbildungsveranstaltung über resistente Erreger an.
Dem Selbstverständnis des Gesundheitsamts entsprechend, in erster Linie ein Partner des Rettungsdienstes zu sein, gestalten sich die zweijährlichen Begehungen in einer offenen und vertrauensvollen Atmosphäre, von der alle Teilnehmenden profitieren.
Wegen des organisatorischen Aufwandes, den Rettungsdienste anlässlich einer Hygienebegehung leisten, bietet eine frühzeitige Terminvereinbarung die Gewähr, dass am vereinbarten Tag auch alle wichtigen Entscheidungsträger*innen und Ansprechpartner*innen anwesend sind.
Den ersten Teil der Hygienebegehung bildet die Vorbesprechung, an der neben dem die Leiterin oder der Leiter des Rettungsdienstes, der oder die Hygienebeauftragte sowie der oder die jeweilige Wachleiter*in teilnehmen.
Zur Sprache kommt zum Beispiel, wie es mit der Behebung möglicher Hygienemängel steht, die bei der letzten Begehung festgestellt wurden; ferner werden natürlich anstehende Hygienefragen diskutiert.
Wichtig ist auch die Vermittlung aktueller Entwicklungen in der Infektionsepidemiologie durch das Gesundheitsamt. So werden die jeweils neu veröffentlichten Arbeitsergebnisse der Arbeitsgruppe "Patiententransport der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft multiresistenter Erreger" erläutert.
Im Anschluss an die ausführliche Vorbesprechung findet die eigentliche Begehung statt, die alle hygienerelevanten Bereiche umfasst.
Nach Beendigung der Begehung findet eine kurze Abschlussbesprechung statt, in der die angetroffenen Verhältnisse erörtert werden, und die Gelegenheit genutzt werden kann, noch offene Fragen zu klären.
Im Anschluss an die Begehung verfassen die Hygienekontrolleur*innen des Gesundheitsamts zeitnah einen ausführlichen Bericht für die Rettungsdienstträger, in dem die Inhalte der Besprechung sowie die bei der Begehung angetroffenen hygienischen Verhältnisse festgehalten werden. Dort angesprochene Hygienemängel sowie Vorschläge zu deren Beseitigung werden unter anderem in den Sitzungen der Hygienekommission der jeweiligen Rettungsdienstträger besprochen und erforderlichenfalls bauliche oder organisatorische Änderungen geprüft.
Nach der Terminvereinbarung erfolgt die Begehung, die etwa einen Tag in Anspruch nimmt. Der Bericht folgt nach circa vier Wochen.
Team der Hygienekontrolleure
Landratsamt Nürnberger Land
Staatliches Gesundheitsamt
Waldluststraße 1
91207 Lauf a. d. Pegnitz